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25/06: und weiter gehts...

hier nun der 2. teil unseres trekkingausfluges. nach dem sehr netten abendprogramm ging es fuer uns am naechsten tag weiter zu einer etwas anderen tropfsteinhoehle, bevor die heimreise in die stadt angetreten wurde.

hier die bilder, details unten



tjo, das abendessen war echt ein genuss. insbesondere die pilzsuppe hat alles geschlagen, was ich bisher in laos gegessen habe. und sie war sogar bedenkenlos zu geniessen, weil sie garantiert keine giftpilze enthalten hat - beim kochen wurde naemlich ein bisschen reis hinzugefuegt, und der haette sich im falle des falles verfaerbt. funktioniert immer, hat mir die koechin versichert :)
gegessen wird uebrigens im sitzen (moebel sind eher mangelware), und natuerlich mit den haenden (darum ist waschen ebendieser vorher und nachher pflicht). der reis (das um und auf jeder mahlzeit) wird uebrigens in bambusbehaeltern gereicht, die irrsinnig schoen verziert sind. ich haette gerne einen erstanden, aber der heimtransport waere wohl eher schwierig...

nach dem mahl gings fuer uns noch einmal durchs dorf. die dunkelheit brach langsam ein, und die leute machten sich bettfertig (zumindest die kinder). darum waren die meisten um die waschstelle versammelt, wo nach herzenslust geschrubbt wurde (aber halb angezogen, speziell die maedels, versteht sich).
wir haben uns nach einem kurzen rundgang dann wieder beim haeuptling eingefunden, der uns ein paar traditionelle fallen vorgefuehrt hat. die leute hier verwenden keine gewehre, sondern ausschliesslich fallen - dementsprechend ausgefeilt sind diese dann auch. fuer mich ueberraschend war, dass weitestgehend auf traditionelle materialien zurueckgegriffen wird, also bambus und naturfasern - was aber der effektivitaet nicht abtraeglich ist :)
ach ja, gejagdt wird nach allem, was so kreucht und fleucht, hauptsaechlich aber voegel und ratten.

wir wurden dann weiter zu einer anderen familie gefuehrt, die fuer uns bereits ein lager aufgebaut hatte. nach und nach fanden sich dort dann weitere dorfbewohner ein, und schliesslich wurde ein grosser toenerner krug herbeigetragen. darin befunden hat sich eine art reissaft, der durch zugabe eines hefepilzes an alkohol gewinnt. im prinzip also reismost :) die laoten sagen dazu "lao hai".
getrunken wird aus ewig langen bambusrohren - aehnlich den kuebeln auf dem ballermann. und auch sonst sind die trinkriten unseren nicht unaehnlich. obwohl ich so gut wie kein lao spreche, hat hier die kommunikation blendend funktioniert - und auch die claudia war recht "gespraechig". 
kurz zusammengefasst: das roehrchen geht auf den krugboden, von wo der saft eingesogen wird. gemessen wird in wasserglaesern, die oben nachgeschuettet werden. mindestens ein glas sollte getrunken werden, unser spitzenreiter hat es auf 4 glaeser auf einen zug gebracht (ich wars net, nach 3 war bei mir schluss).
schmecken tut das ganze je nach alter suesslich bis herb - wie most eben. unserer war eher suesslich, aber trotzdem sehr gut ;)

gegen 10 war dann schicht, und alle sind ins bett gekrochen, weil angeblich recht frueh tagwache sein soll.
und so war es dann auch. um punkt 4 haben ploetzlich alle haehne angefangen zu kraehen, den krach nach 5 minuten wieder eingestellt und ab dann nicht mehr gehoert worden. ab dann waren die dorfbewohner wieder zu hoeren, die mit fruehstueck kochen beschaeftigt waren. also anheizen und reis kochen.
wir sind gegen halb 7 aufgestanden - also ewig spaet. die meisten dorfbewohner waren schon am feld arbeiten! 

nach einem traditionellen fruehstueck und der morgentoilette gings dann mit einem neuen fuehrer auf zur luang hoehle, die gut versteckt in den bergen liegt. im 2. indochinakrieg wurde der recht grosse und tief in den berg gehende hoehlenkomplex als bunker vor den amerikansichen bomben genutzt. unser fuehrer hat als kind eine ganze woche dort drinnen verbracht... auch deswegen wurde das ganze zu einer ganz besonderen erfahrung fuer uns. und auf seine scheue frage, ob es uns denn gefallen wuerde, konnten wir uns nur dafuer bedanken, dass er uns an seiner erinnerung teil haben lies.

apropos indochinakrieg: die usa haben zwischen 1965 und 1973 millionen von bomben auf laos abgeworfen - ohne dass offiziell der krieg erklaert worden waere. ziel der amerikaner war es, die boesen kommunisten zu bekaempfen... letztere haben sich aber durchgesetzt, auch, weil sich die fuehrungsschicht in aehnlichen hoehlen verkrochen hat und dort die zeit (also 9 jahre) ausgeharrt hat. ebendiese hoehlen haetten wir gerne besucht, aber aus zeitgruenden (und weils wirklich am a der welt ist) konnten wir dann nicht hin.
apropos bomben: damit meine ich auch minen. und viele davon liegen nach wie vor herum, genauso wie nicht detonierte sprengkoerper. ich glaub, laos ist vielleicht das in der hinsicht verseuchteste land der welt... und es wird noch ca. 100 jahre dauern, bis alles gesaeubert werden konnte...

zurueck im dorf haben wir dann noch einen fahrenden (eher laufenden, in ermangelung einer strasse) haendler angetroffen, der pilze eingekauft hat, um sie nach china zu exportieren.
nach dem mittagessen (und einem kleinen umtrunk) gings fuer uns dann zurueck richtung stadt. unser weg war eher ein trampelpfad, der bis in einem jahr eine strasse sein soll. die bewohner des dorfes geben pro jahr und familie (ach ja, es gibt 43 familien in 38 haeusern) 1000000 kip (ca.85 euro, eine lawine fuer ihre verhaltnisse - entspricht ca. 1,5 tonnen reis) fuer den bau der 4km langen strasse. bisher haben sie 2 km zusammengespart, und naechstes jahr soll es dann wirklich die verbindung zum rest der welt geben. der staat subventioniert uebrigens 60% mit, sonst waere das unterfangen wohl unmoeglich. 

fuer uns beide war das ein ziemlicher augenoeffner... hier wird tatsaechlich um grundlegende sachen gekaempft.

am ende des weges kamen wir dann an der hauptstrasse an. dort mussten wir dann auf den bus warten - der nicht kam. nach 2h warten haben wir dann endlich ein auto aufhalten koennen. auf der ladeflaeche gings dann zurueck nach oudom xai.

bevor wir dann erschoepft in unsere betten gefallen sind, haben wir noch ein ordentliches feedback abgegeben und den ganzen ausflug in den hoechsten toenen gelobt.
ich hab selten so was authentisches, ehrliches erlebt - zumindest nicht, wenn ich geld dafuer gezahlt habe. ist wirklich eine grossartige sache, und wir waren gluecklich, den ausflug gemacht und unser geld genau fuer diesen zweck augegeben zu haben.

ich wuensch euch alles liebe und bis demnaechst ;)
K

 

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