homepage und blog von klaus tschofen

09/05: malaysien!

tjo, so schauts aus. eigentlihc wollten wir ja nach australien nur kurz nach singapur und dann heim. singapur war zwar wirklich kurz, aber einer spontanen eingebung folgend sind wir dann richtung malaysien geduest, das gleich um die ecke liegt. unser erster stop war malacca, eine alte umkaempfte hafenstadt...

hier sind die bilder, alles weitere unten 

mit dem nachtflug haben wir brisbane und damit australien mit singapur airlines verlassen. eigentlich haette es ja eine angenehme reise werden sollen, aber ich war gar nicht zufrieden... der monitor vor mir war kaputt, claudias kopfhoerer auch... aber wirklich auf die palme gebracht hat mich, dass wir um 3 uhr ortszeit zum fruehstueck genoetigt wurden - mehr als 2 stunden vor unserem touchdown! waere ich mit aeroflott unterwegs, haette ich das ja alles verstanden, aber mit singapur airlines...?!? 

in changi airport in singapur haben wir uns dann schnell mal orientiert und versucht, informationen fuer die weiterreise nach malaysien einzuholen. gehoert haben wir dann von 3 seiten 3 verschiedene wege, entschlossen haben wir uns dann aber fuer die sachkundige beschreibung, die uns ein bediensteter der oeffis gegeben hat - in perfektem englisch. wenns sowas bei uns nur gaebe...
durch singapur gings fuer uns erst mit einer art u-bahn, aber moderner und besser wie jene in wien. die leute waren allesamt sehr gepflegt, hoeflich und so still, dass man glauben koennte, allein im zug zu sitzen. dummerweise war der aber schon um 6 in der frueh pfropfenvoll, wodurch ich erst mal eine stunde gestanden bin, bevor es auf zur grenze ging, diesesmal mit dem bus. fuer die ausreise mussten wir dann raus, gepaeck durch den zoll schleppen, und wieder in (irgendeinen) bus; an der malaysischen grenze gabs das ganze dann nochmal, und schliesslich waren wir nach knapp 3h in johor bahru, direkt an der grenze. am dortigen busbahnhof hab ich erst mal einen bankomaten finden muessen - gar net so leicht, weil das ding aber auch sowas von verrostet war... sobald wir mit dem noetigen kleingeld ausgestattet waren (malaysische ringhit) gings dann mit dem erstbesten bus auf nach malacca (oder melaka, je nachdem, welche sprache einem beliebt. in malaysien spricht man tamil, malayisch, englisch und mandarin).

nachdem wir uns fuer knapp 6 euro einquartiert hatten, ging es dann los, die stadt zu erkunden. besiedelt wurde die halbinsel ca. um 1400 von sumatra (westlich) aus. alles war auch eitel wonne, bis 1511 dann die portugiesen eingefallen sind und das sultanat besetzt haben. die ausbeutung (v.a. gewuerze) ging weiter bis 1649 - oder eigentlich laenger, nur dass es dann die hollaender waren (stichwort east india company), die ca. 100 jahre spaeter von den englaendern abgeloest wurden. damit nicht genug haben 1941 die japaner territoriale ansprueche gestellt und auch durchgesetzt; war uebrigens die erste kriegerische handlung der japaner im 2. weltkrieg, ca. 1h vor pearl harbour. die besetzung ging bis 1945, waehrenddessen unglaubliche greueltaten veruebt wurden. nachdem dann auch noch die kommunisten aus china versucht haben, einen eigenen staat zu gruenden kam es nach der niederschlagung des aufstandes endlich 1957 zur gruendung von malaysia (damals noch inkl. singapur, dass aber anfang der 60er abgespalten wurde). und weil 2007 minus 1957 genau 50 jahre sind, wird heuer in ganz malaysien gefeiert (merdeka!!!) - und natuerlich der tourismus promotet. das ganze land hat sich herausgeputzt und zeigt sich von seiner besten seite - was wir nach der ansicht von malacca nur bestaetigen koennen.
apropos malacca: neben den ganzen sehenswuerdigkeiten (und gefrierschrank-kalten shopping malls) gibt es einige ethnische gruppen, die friedlich nebeneinander leben - nicht zuletzt aufgrund der tatsache, dass viel untereinander geheiratet wurde und so ein riesiger mischmasch zwischen malayen, chinesen, indern, indonesiern, arabern und portugiesen entstanden ist.
genau das schlaegt sich auch in der kueche nieder... und ich sags euch, ich hab selten so gut und billig gegessen wie dort. ueberall gibts kleine garkuechen, in denen die claudia und ich aus und ein gegangen sind. ein durchschnittliches essen kostet inkl. getraenk ca. 1 euro... klar gehts auch teurer, und zwar in dezidierten restaurants - aber die qualitaet ist bei den kuechen fast besser, weil sie irrsinnigen durchsatz haben und so immer alles frisch ist (sagen wir uns zumindest die ganze zeit :)

malacca ist eigentlich sehr touristisch ausgelegt, aber wenn man den hauptplatz (das stadthuys) verlaesst, gibts wirklich viel zu entdecken - was wir auch ausgiebigst getan haben. glueck hatten wir dann auch noch, weil wir eine exklusive fuehrung durchs geschichte-museum bekommen haben (darum mein ganzes wissen um die historie)

in unserem ueberraschend guten hostel (mit netter dachterasse) haben wir dann noch ein nettes schweizer paar (thomas und sandra) kennengelernt, die uns viel von ihrer hoechst interessanten weltreise erzaehlt haben. sie sind auf dem landweg von europa bis hierher gekommen (und das ende liegt noch fern). wer lust hat, kann kann ja mal auf ihrer webseite vorbeischauen :)

vielleicht noch eine kurze episode vom markt: wir haben dort schuhe fuer die claudia gekauft (preis um die haelfte runtergedrueckt), die dann nach kurzem tragen kaputt wurden. und stell dir einer vor, wir haben anstandslos das geld zurueck bekommen. sowas hab ich in oesterreich noch nicht erlebt... da gibts immer nur den gutschein. ueberhaupt sind die malayen sehr freundlich - auch wenn man bei jedem geschaeft aufpassen muss, dass auch der richtige betrag verrechnet wird. wir haben schon oft ein paar cent zu viel gezahlt - nicht so, dass es weh tut, aber doch. das aber nur am rande.

nach 3 schoenen tagen in malacca haben wir uns dann auf in die landeshauptstadt gemacht - aber das ist eine andere geschichte.

alles liebe
euer K