homepage und blog von klaus tschofen

11/11: im reichen guanajuato

recht spaet des naechtens sind wir dann von mexico city in einem bergdorf im suedtirol angekommen...

haette man meinen sollen. tatsaechlich war es das wunderschoene (und recht touristische) guanajuato, hauptstadt des gleichnamigen bundesstaates.

hier die bilder, geschichte ... weiter unten

guanajuato ist wirklich einzigartig... wahrscheinlich in ganz mexico. in einem engen tal draengt sich haus an haus die haenge hinauf. enge, verwinkelte gassen machen die orientierung beinahe unmoeglich. im tal unten wird der verkehr vornehmlich unterirdisch durch wunderschoen gemauerte tunnels gefuehrt... und das in MEXICO?!?

tatsaechlich hat das alles einen triftigen grund; im 16. jahrhundert haben die spanischen conquestadores ihre neue kolonie nach bodenschaetzten untersucht - und sind an dieser stelle auf ein besonders grosses vorkommen an silber gestossen. tatsaechlich kamen aus den minen um guanajuate fuer mehr als 250 jahre ueber 20% des silbers der welt!!! und der hammer ist, dass auch noch heute, nach fast 500 jahren, die minen noch nicht erschoepft sind! wir haben das ganze auch hautnah erfahren, das gibts aber beim naechsten mal...

zurueck zu den engen gassen... dazwischen haben wir einen hervorragende konditorei gefunden und sind ploetzlich vor einer riesigen uni gestanden. auch das gibts vorort. entsprechend jung war auch das publikum, darunter auch viele touristen - aber vornehmlich aus mexico.

wir haben den tag zu einer wanderung durch und um die stadt genutzt. neben vielen wirklich schoenen plaetzen waren besonders die vielen staende zum dia de muertos (allerseelen) und deren inhalte beeindruckend. in mexico ist allerseelen ein festtag der besonderen art und wird sehr speziell begangen - und zum teil auch ins laecherliche gezogen (im besten sinne, versteht sich). da gibt es zuckerskelette, totenkoepfe und allerlei sterbliche ueberreste in essbarer form, spezielle kekse etc etc. auch werden altaere fuer die verstorbenen hergerichtet (wir durften einen solchen spaeter bei einer familie bewundern - kommt dann in einer woche oder so ;))
auch die markthalle war ein hammer; im stile eines alten bahnhofes reihten sich allerlei waren aneinander. und der clou war, dass die halle eine erhoehte galerie hatte, die die augenweide vervielfachte.
hoehepunkt im wahrsten sinn des wortes war dann das denkmal fuer el pipilia, welches hoch ueber der stadt thront. der gute soldat hat im revolutionsjahr 1810 wesentlich zum ersten sieg der noch jungen revolution ueber die spanier beigetraegen - und zwar hier in dieser stadt. auch dazu gibts spaeter mehr - wir haben neben den minen auch das dafuer zustaendige mueseum besucht.

das nachtleben macht jeder italienischen stadt konkurrenz... wir haben uns nicht wirklich in die clubs gestuerzt, sind aber einer lustigen darbietung gefolgt: los estudiantes (eine studentische? musikgruppe in bunten gewaendern) zieht singend durch die stadt, erklaert die kultur und unterhaelt die leute. uns hat es ganz besonders gut gefallen, auch wenn ich die claudia kurz ziehen lassen musste, weil sie zum tanzen aufgefordert wurde...

soviel vorerst,
bis bald
euer K