homepage und blog von klaus tschofen

17/10: aufi aufn berg...

tjo, hier sind wir auch schon beim highlight unseres aufenthalts in quetzaltenango... in einem anfall geistiger umnachtung haben wir uns kurzerhand entschlossen, an einer muellsammeltour teilzunehmen, und zwar auf den santa maria, einen erloschenen vulkan, der 3777m empor ragt. angekuendigt wurde das ganze als netter kleiner ausflug, geworden ist es eine ziemlich gefaehrliche tortour, die mit einer wunderschoenen aussicht belohnt wurde...

hier die bilder, text unter weiterlesen

wie gesagt war das ganze eine sehr spontane geschichte... um 7 am abend haben wir uns bei einem kakao dazu entschlossen, um 12 des naechtens die betten zu verlassen, um mit einer gruppe freiwilliger den vulkan zu besteigen und von muell zu befreien. fuer uns klang das ganze nach einer netten mondscheinwanderung (vollmond!) mit leichtem anstieg und ca. 800 hoehenmeter. quetzaltenango liegt schon auf 2400m, und ich war der ansicht, das es mit dem bus doch noch etwas den berg hinauf ging. doch weit gefehlt...

nach 2 erquicklichen stunden schlaf sassen wir auch schon im chickenbus, der uns zum fuss des bergs brachte. nach einer kurzen gruppeneinteilung wurden wir dann auch schon in einem hoellentempo den berg hinauf getrieben. diesem ausleseverfahren hielten 2 mitstreiter nicht stand, die nach einer stunde den rueckweg antraten. der rest der meute wurde dann in etwas angepassterem tempo weitergefuehrt. leider war der anstieg alles andere als gemaechlich... die naechsten 3h verbrachten wir mehr oder weniger auf einem senkrecht nach oben gehenden weg und enormen, schluepfrigen steigungen. z.t. konnten wir wirklich nur mehr auf allen vieren nach oben klettern, wobei ich mich frage, wie das z.b. der typ in den sandalen geschafft hat. wenige waren naemlich ordentlich vorbereitet geschweige denn passend gekleidet, da dies im vorfeld wohl nicht abgeklaert worden war. gottseidank hatten wir haufenweise jacken und pullover dabei, sodass es halbwegs ertraeglich war, als wir nach ca. 4,5h und fast 1500 hoehenmeter kurz nach 5 in der frueh den gipfel erreichten. kurz vor schluss habe ich schon ordentlich geschwankt, weil sich die hoehe und die nicht vorhandene aklimatisierung (wir waren ja gerade erst angereist) doch deutlich bemerkbar machten. insofern glaubte ich zuerst an eine illusion, als ich auf dem gipfel auf eine herde kuehe (!!) traf...!!! keine ahnung, wie die viecher dort hinauf gekommen sind, aber es gab eine ganze menge, die sich dort herumtrieben. spaeter entdeckten wir auch die dazugehoerigen hirten, die sich wegen des starken eiskalten windes in felsnischen zurueckgezogen hatten und dort auch geschlafen haben... schon ein hartes voelkchen, diese guatemalteken.

wir waren deutlich weniger hart und hatten mit der eisigen kaelte durchaus zu kaempfen. mit der aufgehenden sonne wurde das dann aber besser, und die aussicht war wirklich der hammer! grandioserweise gab es dann auch noch einen vulkanausbruch zu bestaunen, und zwar fast einen kilometer UNTER uns! nach dem letzten grossen ausbruch des santa maria im jahr 1902 (uebrigens der zweitgroesste ausbruch des letzten jahrhunderts) bildete sich dieser kleiner vulkankrater, der seither aktiv ist und beinahe taeglich asche speiht.

nach knapp 3h auf dem gipfel begannen wir dann vollgepackt mit muell (der ganze gipfel war eher einen muellhalde) den muehsamen abstieg; da es nach wir vor sehr rutschig war und wir eher schon komatoes unterwegs nahm auch dieses unterfangen gute 3h in anspruch, ehe wir dann heilfroh das tal erreichten. weitere 2h spaeter waren wir dann auch wieder in unserer herberge angekommen, wo wir unseren wohlverdienten schlaf fanden.

insgesamt war es ein wirklich lohnendes erlebnis. ich wuerde jederzeit wieder den santa maria besteigen, aber beim naechsten mal wuerde ich mich auf jeden fall besser vorbereiten...

berg heil,
meint euer K