homepage und blog von klaus tschofen

13/02: passion lives here

drum mal eine interessante an- und einsicht zu cartoons, oel und dem leben als solches


ich habs lange vermieden, aber ich muss es jetzt mal loswerden: dieser cartoonstreit ist alles andere als laecherlich und wahrscheinlich der beste fall von missmanagement der vergangenen jahre. logischerweise benutzen einige splittergruppen das ganze als vorwand fuer gewalt - warum das ganze von den medien unterstuetzt wird und laufend die bilder um die welt gehen, verstehe ich nicht. genauso hab ich kein verstaendnis, dass sich der daenische premier so arrogant gibt und das ganze einfach mit der pressefreiheit begruendet. er haette das ganze verhindern koennen, indem er die schlechten karikaturen eines rechten kaesblaettechens einfach als das hinstellen wuerde, was sie sind: ein schlechter witz, fuer den es sich zu entschuldigen gilt. so haette jedwedem protest der wind aus den segeln genommen werden koennen.
stattdessen wird das ganze zu einem internationalen konflikt aufgebaut - und natuerlich auf den iran abgelenkt, der von der usa zum schurkenstatt 2006 erhoben wurde. ja, dort ist in der tat ein hardliner an der macht. aber ist das in den usa nicht genauso? unlaengst gab es schon die schlagzeile von einem angriffsplan auf den iran, damit den boesen maechten praeventiv einhalt geboten werde. scheints der iran hat ein atomwaffenprogramm... sowas boeses. parallel dazu verbuenden sich russland und die usa und wollen durchsetzen, dass sie die einzigen atommaechte werden. soso... wie war das mit dem gleichgewicht der macht? versteht mich net falsch, ich bin gegen das aufruesten. aber entweder es ist allen verboten oder allen erlaubt, denn wer entscheidet ueber gut und boese? bei uns ist es die usa, und die sind mit sicherheit der boesartigste staat, der mir je untergekommen ist (quasi mein privater schurkenstaat).

vielleicht noch abschliessend ein wort zum iran: wusstet ihr, dass er nach russland der 2. groesste erdgaslieferant und nach saudi arabien der 2. groesste oel-lieferant ist? irgendwie logisch, dass sich die energiehungrige usa den staat als neues ziel aussucht. auch die beiden irak-kriege waren reine energiekriege, und auch die "befreiung" von afghanistan fusste auf dem bedarf nach oel (bzw. einer pipline fuer das schwarze gold).

ich sage hier und jetzt einen krieg voraus; die usa werden noch heuer den irak angreifen. menschen werden sterben, die beziehungen zwischen ost und west aufs aergste belastet. und das alles, damit der american way of life noch ein paar jahre laenger lebt.

aber frueher oder spaeter werden die reserven aufgebraucht sein. was kommt dann? schweden macht es uns vor - bist 2020 wollen sie komplett auf erdoel verzichten. wie soll das gehen, fragt sich der geneigte leser. ganz einfach, mit biomasse, windenergie und der sonne. bereits heute koennen autos problemlos mit speiseoel betrieben werden (vergesst biodiesel, ist viel zu aufwendig in der herstellung). heizen geht mit hackschnitzeln und auch getreide, warmwasser bereitet die sonne ueber kollektoren. ich sehe einige grad zusammenzucken, weil ich getreide verbrennen will, waehrend in der welt menschen verhungern. fakt ist, dass wir einen getreideueberschuss haben. vieles davon wird einfach kompostiert, anderes geht in hilfslieferungen. das problem mit diesen ist, dass die beguenstigten laender auch ueber einen eigene landwirtschaft verfuegen. die praktisch kostenlosen "hilfs"lieferungen zerstoeren aber den preis auf den maerkten, wodurch die einheimische landwirtschaft diese produkte nicht kostendeckend produzieren kann. stattdessen werden spezielle produkte wie bananen, kaffee u.a. angebaut - allein fuer den export. das dumme ist nur, dass sich die bevoelkerung nicht von kaffee ernaehren kann, sie also auf die hilfslieferungen angewiesen sind. im gegenzug dazu muss auch der kaffee verkauft werden, um die kassen zu fuellen. der preis wird aber vom westen dikitiert... erkennt ihr die abhaengigkeit? darum bin ich eigentlich eher gegen hilfslieferungen, und wenn dann nur in wirklichen notfaellen.
in letzter konsequenz wuerde das verbrennen also mehr sinn machen. wenn ich mir vorstelle, dass oesterreich zu einem grossteil mit biomasse faehrt und heizt, sehe ich einen boom in der landwirtschaft. endlich gaebe es einen grossen bedarf, der sich kaum decken liesse. ich sehe viele arbeitsplaetze und obsolote milliardensubventionen, die stattdessen in forschung und bildung investiert werden koennten - vielleicht sogar in die weitere erforschung alternativer engergien?

aber nein, stattdessen bomben wir die laender mit fossilen rohstoffen und erhalten das marode system bis zum bitteren kollaps. na mahlzeit.

mag sein, dass ich die alternativen ein bisschen zu rosig sehe, aber wenigsten bietet sich irgendein ausweg. denn so, wie es jetzt ist, wird es nicht mehr lange weitergehen. wir werden die konsequenzen unseres tuens deutlich zu spueren bekommen und spueren sie schon jetzt: zu heisse trockene sommer, eiskalte und schneereiche winter mit allen konsequenzen. das sind alles keine zufaelle, und wir stehen erst am anfang. aber das wissen wir eh alle. nur was tun wir dagegen?

sorry, musste das einfach mal loswerden :)
euer K