homepage und blog von klaus tschofen

20/09: aeroflot - die (das) letzte

eines vorweg: ich bin wieder in wien.

wie ich euch ja schon berichtete, hat uns die aeroflot 2 tage vor abflug den flug gestrichen und mit einem anderen zusammengelegt, wodurch wir den anschluss verpasst haetten und ewig in moskau haetten bleiben sollen. der guenter und ich liessen uns aber nicht aus der ruhe bringen und stellten und mit stoischer ruhe auf einen lange nacht in der internationalen zone (-> kein visa) des moskauer flughafens ein. dazu sollte es aber nicht kommen...

unseren letzten tag in china begannen wir mit einem kleinen fruehstueck im nobel cafe gegenueber (starbucks). einen sehr emotionalen abschied spaeter sassen wir dann im taxi zum flughafen, welchen wir auch schon gegen 12 erreichten, obwohl unser flieger erst um 14:15 gehen sollte. wir mussten aber noch unsere tickets umschreiben lassen (andere flugnummer) und wollten daher mehr als nur in time sein.

als erstes machten wir uns dann auf die suche nach einem aeroflot schalter - doch es gab keinen. von der information erhielten wir dann einen nummer, wo wir anrufen sollten. schon leicht beunruhigt machten wir uns also auf die suche nach einem telefon, doch es gab nur solche mit wertkarten. finally dann doch den muenzschlucker entdeckt, meldete sich bei der nummer niemand. ergo wieder retour zum infoschalter, um diesesmal mit einer wenigstens ein bisschen englisch sprechenden dame zu kommunizieren. die ward dann auch gefunden, und sie waehlte eine andere nummer, wo sich tatsaechlich mit stark russischem akzent eine stimme meldete. ich schliderte kurz das problem, und nach dem 3. mal erklaeren war der gute dann auch so weit, dass er mein begehr verstand. allerdings glaubte ich dann kaum, was ich hoerte: scheinbar war der check-in nur bis 12 moeglich, da die maschine ja um 13:30 startete (dazu muss gesagt werden, dass ich in der frueh im internet die hp der aeroflot gecheckt habe und dort 14:15 stand, und am flughafen ueberhaupt nur der regulaere abflug um 11:50 angefuehrt war). mehr oder weniger entgeistert liess ich mir einen zimmernummer geben, wo wir vielleicht noch was erreichen konnten. wir also mit sack und pack wieder durch den architektonisch traumhaften flughafen retour und hin zum aeroflot kammerl. dort fanden wir 2 hektische chinesen vor, die uns in gebrochenem englisch zu verstehen gaben, dass sie sehr beschaeftigt waeren und wir doch in einer stunde wieder kommen sollten (!!!) auch nach mehrmaligen versuchen aenderte sich ihre haltung nicht. also warteten wir eben. zwischenzeitlich gesellten sich 2 russen zu uns, die unsere lage teilten. ploetzlich waren die beiden chinesen dann verschwunden, um 20 minuten spaeter mit einem entspannten gesichtsausdruck zurueckzukehren. noch immer konnte ich mir auf all das keinen reim machen... schliesslich tauchte ein weiterer chinese und eine -in auf, sowie ein wichtig aussehender russe. der erstgenannte begann damit, sein mittagessen einzunehmen, das weiblein setzte sich mal entspannt auf ihren sessel und der chef war eben chef. um uns kuemmerte sich niemand. schliesslich wurde es dem guenter zu bunt - direkt an das maedel stellte er erneut sein begehr und erntete ein erstauntes "oh". alle 5 hatten gerade die maschine, die uns eigentlich mitnehmen sollte, abgefertigt. auf unsere frage, warum sie uns nicht mitgenommen hatten, ernteten wir folgende erklaerung: "you know, it's our job to get the plane to the air as soon as possible". ich warf einen erneuten blick auf den picker an der tuere. "yours sincerely" stand dort in grossen lettern. irgendwie waren wir wie im falschen film.

was war also passiert: die aeroflot hatte den flug gestrichen, aber nur die kunden, die ueber ein reisebuero buchten (also wir 4 - bei aeroflot geht das meiste aus kostengruenden direkt) wurden von der verschiebung informiert. dementsprechend waren knapp 300 passagiere bereits um 8 oder 9 am flughafen. nachdem diese sofort abgefertigt wurden, wurde der flug von 14:15 einfach vorgezogen. die meisten waren ja schon da... nur wir fielen durch den rost, weil die vorverlegung nicht kommuniziert wurde. lustig, oder? extra lustig ist, dass wir durch die vorverlegung unseren anschluss in moskau bekommen haetten und so bereits am abend in wien gewsen waeren...

angesprochen auf einen loesung fuer unser problem erhielten wir folgende lapidare antwort: "come back tomorrow". und zusaetzlich sollten wir eine umbuchungsgebuehr (nur euro 180.- pro person) bezahlen. schliesslich waren wir ja zu spaet gekommen (!!!). beinahe waere mir der kragen geplatzt, aber ich konnte mich dann doch beherrschen und erklaerte in deutlichen worten, dass es definitv nicht unsere schuld waer, wir am montag arbeiten muessen (guenter hat einen messe in slowenien, ich hab termine in der arbeit) und wir nicht gewillt sind, jedwede kosten zu tragen. die gute schilderte nun das problem ihrem chef und begann sich nach dessen kurzem nicken auf die suche nach ersatzfluegen fuer uns. dummerweise waren da noch die beiden russen, die so quasi zwischendrin abgefertigt wurden. zwischenzeitlich gesellte sich noch ein weiterer chef der illustren runde hinzu, doch auch er war wie alle anderen (ausser dem maedel, das gut arbeitete) ein muster an inkompetenz. so musste unser maedel alles machen...
als naechstes boten sie uns an, am naechsten tag ohne aufpreis mitzunehmen. erneut machten wir klar, dass wir arbeiten muessen und dementsprechend terminlich nicht (mehr) flexibel sind (wir hatten ja vor antritt der reise schon einmal verschieben muessen, weil sie uns den flug gestrichen hatten). schlussendlich kam dann das angebot mit china eastern um mitternacht nach paris zu fliegen, und von dort mit air france nach wien, ankunft ca. um 9 und ohne extra kosten. damit waren wir dann eigentlich sehr gluecklich, aber es gab natuerlich einen pferdefuss: der erste flug war bereits ueberbucht. vielleicht bekommen wir einen platz, vielleicht nicht. tolle aussichten.

uns wars dann wurscht, wir nahmen dankend die uns ausgehaendigten zettel in die hand, gaben unser gepaeck in die aufbewahrung und nahmen den maglev (= transrapid = magentschwebezug= 430kmh) in die stadt. dort freute sich der peter schon auf uns und wir auf ein kaltes getraenk, dass wir im paulaner (ja richtig, der paulaner. gibt uebrigens 3 in der stadt, die alle absolut in sind...) nahmen. einen haufen kartenspiele und weitere getraenken samt zwiebelrostbraten (!!!) spaeter waren wir dann wieder am flughafen. es war ausgesprochen wenig los, was uns schon mal gut gefiel. gespannt schritten wir zum check-in schalter, wo uns einen bebrillte chinesin entgegenlaechelte. wir ueberreichten das aeroflot-butterpapier samt unseren paessen. sie telefonierte. laechelte. dann nochmal telefonieren. dann die erste frage: "how many luggage?" wir zeigten unsere 4 koffer (natuerlich mit uebergepaeckt...), und sie deutete auf das band. also stellten wir sie rauf. sie beklebte die koffer mit den schleifen, zielflughafen wien ueber charles de gaulle (also paris). ploetzlich lagen 2 boarding-passes auf dem tisch. sie laechelte. "thank you". wir konnten unser glueck kaum fassen... war es tatsaechlich moeglich, dass mal alles klappen koennte?

im flieger sassen wir dann getrennt und fuer schlappe 12h . dafuer war das essen exzellente und der service freundlich. und stellt euch vor, er war sogar puenktlich. in paris gingen wir dann zum transferschalter. ein kompetente dame fertigte uns in perfektem englisch ab und gab uns unsere boardingpasses. erneut konnten wir kaum glauben, dass es glatt gehen sollte. und siehe da, dann doch noch ein kleines problem; boarding time war in 20 min, und wir irgendwo am riesigen flughafen. aber sie nannte uns den weg und nach einer busfahrt, 2mal verlaufen und 2km fussmarsch waren wir dann auch schon im flieger. unfassbar, wie einfach doch alles sein kann.

diesesmal waren wir sogar ueberpuenktlich in wien. spannend wurde es dann noch, ob das gepaeck auch mitgekommen war - doch auch das ging glatt. der zoll wollte auch nix von uns wissen, und kurz darauf konnte ich schon die claudia in die arme nehmen, aber leider nur kurz. denn um halb 12 war ich dann auch schon brav im buero...