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02/01: beeren in hawkes bay und unser "traditionelles" weihnachten

so liebe freunde -
hier sind wir nun im garten neuseelands, und machen uns auch prompt die finger schmutzig - bevor wir uns zu wohlverdienten weihnachtsfeierlichkeiten zurueckziehen :)

hier die bilder, gedanken weiter unten

wir haben uns vom gebirgig kalten tongariro park nur zu gern verabschiedet; unser ziel war die warme ostkueste, wo gerade massig obst auf den baeumen reift. noch ist es zwar zu frueh fuer die apfel- und weinzeit, aber es gibt ja genug anderes zu tun.
um an die besagte hawkes bay zu kommen mussten wir uns 120km quer durch die insel auf einer mehr oder weniger geteerten strasse schlagen. zu sehen gabs viel (ausser andere verkehrsteilnehmer, von den logging-trucks mal abgesehen), und doch war die fahrt sehr anstrengend. kurve nach kurve gings vorwaerts, und nach 3h waren wir dann endlich da.

unser ziel war es, endlich unsere teuer erstandenen *huestel* arbeitsvisas *hust* zum einsatz zu bringen. ja, nach ueber 4 monaten reisen hatten wir tatsaechlich lust, zu arbeiten. nachdem die claudia noch fertiger als ich war, wurde ich erstmal vorgeschickt. mein erster versuch scheiterte (kleiner orchard, alles schon gemacht) und auch beim 2. anlauf war ich wenig erfolgreich. die guten leute stellten nur "richtige" arbeiter fuer laengere zeit ein, und wir wollten ja nur ein paar tage was tun. ich war aber insofern erfolgreich, dass ich eine telefonnummer von beeren-anbauern mitbekam, welche scheints laufend kraefte suchen. frohgemut hab ich dann angerufen - und niemanden erreicht.

na dann eben net.

weils gar schon so spaet war und wir mittlerweile beide am ende gings auf zum campingplatz - nur leider in die falsche richtung. nachdem wir uns nach einer halben stunde so richtig verwurschtelt hatten, fanden wir endlich auf den richtigen weg zum campingplatz. interessanterweise begleiteten schilder zu einem beerenverkaufsstand unseren weg - fast bis zum ende. und weil meinereiner ein neugieriger ist, bin ich dann statt zum campingplatz einen kleinen umweg genau dorthin gefahren.
ich war dann doch ueberrascht, dass das genau der obstgarten jener familie war, deren nummer ich 20km weiter bekommen hatte... bevor ich noch genuegend den kopf darueber schuetteln konnte, hatten wir dann auch einen job und eine unterkunft.

puenktlich um 6 am naechsten morgen standen wir dann auch dick eingepackt bereit, um sogenannte boysenberries (wie brombeeren, nur greosser und besser) zu pfluecken. lustigerweise war das ganze nach 4-5h richtig harte arbeit, einerseits wegen den stacheln, andererseits wegen den unmoeglichen pflueckpositionen... dementsprechend gut haben wir dann auch einschlafen koennen, wenn auch nicht gut geschlafen. ein kaelteeinbruch liess die temperaturen unter den gefrierpunkt fallen - und so habe ich mich dann auch etwas steif gefuehlt, wie ich so in meinem zelt gelegen bin. aber gut.

am naechsten tag haben wir wieder brav gepflueckt, diesesmal auch himbeeren. und weils so schoen war, haben wir noch einen tag dran gehaengt. in unseren 3 tagen pflueckarbeit haben wir dann 216kg boysenberries und 52kg himbeeren (insgesamt also ueber eine viertel TONNE beeren) gepflueckt. als anerkennung gabs ca. euro 250 dafuer... reich sind wir nicht geworden, aber irgendwie hats trotzdem spass gemacht und die reiselust wieder verstaerkt.

als belohnung fuer unsere harte arbeit haben wir dann fett eingekauft und uns in ein kleines haeusschen eingemietet. weihnachten war, und wir wollten feiern. und das haben wir dann auch getan :) es gab hausgemachten gluehwein und schmackhafte keesknoepfli (kaesknopfle fuer die unterlaender), und zwar zum abendessen und zum fruehstueck am weihnachtstag! wir konnten einfach nicht anders *g*
um soweit zu kommen, musste ich erst noch (ganz nach neuseelaendischer art) einen knoepfler improvisieren. ein plastikdeckel wurde mit dem sackmesser durchloechert, und voila! :)

tjo, das war unser ausflug in die arbeitswelt und weihnachten. beim naechsten mal versuchen wir uns als ornithologen... tjo.

bis dahin alles liebe
euer K